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Channel: denken – stepanini*
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Drei Worte, die alles sagen

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„Wachse und gedeihe“. Drei kleine Worte am Sonntagmorgen, die mich mehr berühren als alle Lobgesänge, Fürbitten oder die gesamte Predigt.

So oft schon gehört und natürlich bekannt, aber nun sitze ich da in einem Gottesdienst, weil ich es versprochen hatte, weil es sich eben so gehört, mehr den Freunden zu Liebe als aus einem eigenen Antrieb heraus und gegen einen Widerwillen kämpfend, der immer auftaucht, wenn etwas mehr aus der Verpflichtung als aus meinem eigenen inneren Wunsch heraus geschieht.

Und doch bin ich immer wieder gerührt auf diese seltsame Art und Weise, wenn Menschen sich Unmögliches versprechen oder, wie jetzt, ein sehr kleines Wesen gefeiert und getauft wird.
Und wenn ich schon irgendwo bin, dann immer ganz, denke ich mir. Da sitze ich so und höre diese drei Worte, mit denen man das Kind ins weitere Leben entlässt: „Wachse und gedeihe“
Religiös oder nicht, Glaube hin oder her, sind sie das Schönste und Beste, was man einem Menschen, nicht nur einem sehr kleinen auf den Weg mitgeben kann. Was man sich für sich selbst wünschen und vornehmen kann.

Wachsen und gedeihen ist eine Aufgabe, aber auch wieder keine, weil ich dann an die Sätze denken musste, die mir mal ein kurz vor der Pension stehender ehemaliger Kollege entgegen warf, als ich jung, neu und voller Aktionismus, mit allerhand Plänen, Timetabeln und Aufgabenlisten an ihn herantrat: „Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht“.

Loslassen gehört eben auch zu der Gleichung. Vergesse ich manchmal. Wie so vieles. Aber drei Wort kann ich mir merken: Wachsen und gedeihen.


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